In den letzten vielen Jahrzehnten gab es viele „magische“ Zutaten für Boilies. Mitte der 90er Jahre konnte ich keinen Boilie ohne einen Teelöffel des Appetitanregers von Rod Hutchinson drehen. Es hat einfach nicht funktioniert. Dann kamen Leberpulver, Garnelenmehl, Betain und alle schimmeligen Öle usw. usw. Zu dieser Zeit arbeitete ich in Silvan Baustoffhandel und viele meiner Kreationen wurden im kleinen Innenteich der Gartenabteilung getestet. Die meisten Dinge funktionierten und die Goldfische liebten mich. Gibt es eine magische Zutat? NEIN! - aber es gibt gute und schlechte Boilies. Was genau ist dann ein guter Boilie? Es wurde auf einer Grundmischung von guter Qualität hergestellt, ist für den Karpfen nicht ungesund und sehr attraktiv ... d.h. für einen Fisch. Ich fische seit 1989 auf Karpfen und habe lange Zeit meine eigenen Boilies gerollt. Es war im Grunde die einzige Möglichkeit, an Qualitätsköder zu kommen. Dann tauchten in den Läden immer mehr fertige Boilies auf, die sowohl preislich als auch qualitativ mit meinen selbstgemachten mithalten konnten, und ich hörte auf, mich selbst zu rollen. Im Jahr 2020 begann ich nach 18 Jahren in der Proteinchemie und Arzneimittelentwicklung wieder mehr und mehr über selbstgemachte Boilies nachzudenken. Zugegebenermaßen gibt es viele fängige Köder auf dem Markt. Obwohl vieles von einem bestimmten Geschmack, Geruch oder Zusatzstoff abhängt, habe ich darüber nachgedacht, ob man einen Boilie herstellen könnte, der eine moderate Menge einer ganzen Reihe von Zutaten enthält, die nachweislich die Nahrungsaufnahme der Karpfen erhöhen … .. ? Eine Art „ausgewogener, moderater Durchschnitt“ ….. Seltsame Idee, oder? Da ich jedoch über viele Jahre Erfahrung im Labor verfügte, machte ich mich daran, eine beträchtliche Menge an Forschungsergebnissen zu sehr spezifischen Stoffen und Zusatzstoffen zu überprüfen. Manche Literatur ist gut, andere eher mittelmäßig und manche Artikel sind kaum wissenschaftlich. Allerdings gibt es auch einige Einzelberichte. Beispielsweise gibt es kaum oder gar keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Diacetyl, das in Scopex enthalten ist, die Nahrungsaufnahme eines Fisches erhöht. Aber es wurde in Ködern verwendet, seit Rod Hutchinson den Socpex-Geschmack erfunden hatte. Es funktioniert und ich mag auch den Geruch. Deshalb gibt es Scopex in Butterfish. Andere Substanzen wie Betain sind gut dokumentiert und es gibt umfangreiche Literatur über die Wirkung von Betain auf das Gewicht und den Appetit von Fischen. Deshalb ist Betain in Butterfish-Boilies und auch in Boostern enthalten. Nach ein paar Monaten Literaturrecherche hatte ich eine Liste mit 11 Attraktoren, 4 verschiedenen Fisch- und Schalentiermehlen, Aroma (Scopex) und Hanfsamen (ein Muss). Dann galt es, vernünftige Mengen der einzelnen Attraktoren zu ermitteln. Allerdings ist in der Literatur eigentlich schon viel beschrieben, wenn man weiß, wo man suchen muss, und die Herausforderung, eine Basismischung zu finden, die all das tragen kann, war noch größer. Aber nach 10 Monaten des Hin und Her habe ich tatsächlich einen KILLER BOILIE gefunden!, zumindest in der Theorie .....